Appaloosa - Geschichte und Charakteristika

Die Geschichte der Appaloosa ist genauso bunt und einzigartig wie ihre Fellzeichnung. Schon vor 20.000 Jahren malten vorzeitliche Künstler die ersten getupften Pferde an Höhlenwände. Damals war der Appaloosa allerdings nur als Nahrung und nicht als Reittier bekannt.
Die berühmtesten getupften Pferde Westeuropas waren wohl die Lipizzaner in den kaiserlichen Herden des frühen 16. Jahrhunderts, die wie ihre weißen Kollegen die Hohe Schule beherrschten.
Der Appaloosa in Amerika

Nach Amerika kamen die ersten Pferde mit den Spaniern, die sie für die Eroberung des Westens verwendeten. Nach und nach verbreiteten sich verwilderte Hauspferde über ganz Amerika. Im frühen 18. Jahrhundert kannten die meisten Indianerstämme das Pferd.
Es gab jedoch nur einen Indianerstamm, bei dem man von selektiver Zucht sprechen konnte. Die Nez Perce-Indianer fanden besonderen Gefallen an den bunten Pferden und züchteten in nur wenigen Jahrzehnten durch extrem harte Auslese ein mittelgroßes, wendiges, aber auch intelligentes Reitpferd. Bald wurden die Pferde durch ihre Qualität bei jedermann beliebt, und da man sie hauptsächlich am Palouse-Fluss fand, wurden sie unter "A Palouse Horse" bekannt. Aus diesem Namen entwickelte sich "a Palousey" und später der heutige Name der Rasse "Appaloosa".

Mit dem Vernichtungsfeldzug gegen die Indianer, dem auch der Stamm der Nez Perce zum Opfer fiel, kam es fast zum Verschwinden der Appaloosa. Im Jahre 1938 fanden sich jedoch einige Liebhaber der gefleckten Pferde zusammen und gründeten den Appaloosa Horse Club, der die Förderung der Zucht und jede Unterstützung der Appaloosarasse zum Ziel hat. Heute ist der Appaloosa Horse Club einer der prominentesten Zuchtverbände der Welt mit über 500.000 eingetragenen Pferden.

Charakteristika des Appaloosa

Besonders auffallend ist die Fellzeichnung des Appaloosa: von stichelhaarig (roan) über eine weiße Decke auf dunklem Untergrund (blanket) bis zu weißen Pferden mit Tupfen über dem ganzen Körper (lepard) und alle Kombinationen daraus reicht die Palette der Appaloosa-Fellzeichnungen.

Neben der Fellzeichnung gibt es drei weitere Charakteristika, die für den Appaloosa typisch sind. Am auffallendsten ist wohl die bei fast allen Appaloosa vorkommende weiße Sklera. Dadurch ähnelt das Auge dieser Pferde dem des Menschen. Das zweite Charakteristikum ist die gesprenkelte Haut - besonders auffallend um Auge und Nüstern - außerdem besitzen viele Appaloosa längsgestreifte Hufe.

Der Appaloosa ist aber nicht nur durch seine einzigartige Fellzeichnung bekannt geworden, er besticht auch durch seine Vielseitigkeit. In Amerika wurden Appaloosa in erster Linie als Ranchpferde eingesetzt. Die meisten Appaloosa besaßen den so genannten "Cow Sense" und wurden für die Rinderarbeit eingesetzt. Aber auch bei den an Wochenenden stattfindenden Wettrennen kamen Appaloosa zum Einsatz. Durch die Entwicklung der Wochenendveranstaltungen zu internationalen Shows, und damit die Entwicklung von Spezialdisziplinen wie Pleasure, Reining oder Cutting, wurden auch spezielle Pferde für diese Bewerbe gezüchtet. So entstanden spezielle Blutlinien, die sich für ganz bestimmte Disziplinen besonders eignen.

Anlässlich internationaler Appaloosa-Shows werden neben den üblichen Westernreitklassen auch für den Appaloosa typische Klassen ausgetragen. Eine davon ist die "Indian Costume Class". Hier werden Appaloosa in indianischer Zäumung vorgestellt, auch der Reiter trägt ein indianisches Kostüm. Diese Klassen werden nach der originalgetreuen Aufmachung bewertet und sollen an die farbenprächtige Geschichte der Appaloosa erinnern. Der Appaloosa ist jedoch nicht nur in allen Westernreitdisziplinen erfolgreich, es wurden auch Appaloosa speziell für englische Dressurbewerbe, für Polo, für Jagden und Vielseitigkeit, aber auch für den Springsport gezüchtet. Eines ist jedoch sicher: Ein Appaloosa fällt immer auf, egal wofür man ihn verwendet.

Textquelle: Austrian Appaloosa Association, www.aapa.at